Unser Weg zur Klimaneutralität

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Oft sind es die kleinen Dinge, mit denen wir alle zum Klimaschutz beitragen können: Das Rad oder die Bahn statt des eigenen Autos nutzen, den eigenen Fleischkonsum reduzieren, Leinsamen statt Chia, … Die Liste ist lang. Doch welchen Beitrag können Unternehmen wie Actindo eigentlich leisten, um die hochgesetzten Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen?

Lassen Sie uns eins gleich am Anfang klären: Wir sind nicht emissionsfrei! Und natürlich haben wir noch einen weiten Weg vor uns, um noch nachhaltiger zu werden! Dennoch möchten wir Sie auf unsere Reise mitnehmen und Ihnen zeigen, was wir bisher erreicht haben und welche Ziele wir in Zukunft noch erreichen wollen.

Was wir bisher geschafft haben

Ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit war das Erreichen der Klimaneutralität im Januar 2022. In Zusammenarbeit mit ClimatePartner haben wir unseren Corporate Carbon Footprint berechnet und gleichen seither alle entstandenen Emissionen aus.

Was ist der Corporate Carbon Footprint und wie haben wir ihn berechnet?

Unter dem Corporate Carbon Footprint, oder kurz CCF, werden mehrere CO2-Fußabdrücke gebündelt für ein Unternehmen dargestellt. Die Berechnungen unseres Fußabdrucks durch ClimatePartner erfolgten dabei in Anlehnung an die Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard (GHG Protocol). Dafür wurden neben Verbrauchsdaten auch CO2-Äquivalente und Vergleichswerte aus dem Markt sowie nationale Durchschnittswerte herangezogen, um einen möglichst präzisen Wert auszugeben.

Neben dem allseits bekannten Kohlenstoffdioxid gibt es natürlich auch weitere Gase, die dem Klima schaden. Dazu gehören neben dem bekannten Methan auch eher unbekanntere Verbindungen wie zum Beispiel Stickstofftrifluorid.

Alle diese Gase wirken sich unterschiedlich auf die Erdatmosphäre aus und verbleiben unterschiedlich lange darin. Um deren Auswirkungen dennoch vergleichbar zu machen, werden sie in Treibhauspotentiale umgewandelt. Diese beziehen sich auf einen definierten Zeitraum (meistens 100 Jahre) und werden durch CO2-Äquivalente ausgedrückt.

Zur Veranschaulichung hier ein Beispiel: Das CO2-Äquivaltent für Methan beträgt 28. Das bedeutet, dass es 28-mal so stark wie CO2 zur globalen Erwärmung beiträgt.

Wenn wir also im Folgenden von unseren Emissionen in CO2 sprechen, bezieht dies andere klimaschädliche Gase mit ein.

Klima-Bewertung auf drei Ebenen

Um die verschiedenen Bereiche, in denen Emissionen entstehen, gut darzustellen, wurden die Gesamtemissionen in drei Ebenen geteilt:

ClimatePartner Scopes for Calculation
Quelle: ClimatePartner

  • Scope 1: Hierunter werden alle direkt durch Actindo erzeugten Emissionen zusammengefasst, etwa Fuhrparks.
  • Scope 2: Der zweite Bereich umfasst alle Emissionen, die durch zugekaufte Energie entstehen, etwa Fernwärme und Strom.
  • Scope 3: Der letzte Scope beinhaltet indirekt entstandene Emissionen, etwa der Arbeitsweg der Mitarbeitenden oder Geschäftsreisen.

Unser Ergebnis


Unsere CO2 Emissionen


Alle Emissionen der Actindo AG zusammengefasst ergeben einen Wert von 51.566,49 kg CO
2. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Jahresausstoß von sechs Europäer:innen. Die größten Treiber dabei sind aber nicht unser Fuhrpark oder unsere Rechenzentren, sondern die Emissionen, die durch unsere Kolleg:innen im Homeoffice entstehen. Ganze 50% unserer gesamten Emissionen gehen darauf zurück.  

Wie kommt das? Auf den Ausstoß der Kolleg:innen im eigenen Office haben wir nur bedingt Einfluss. Dennoch möchten wir versuchen, diesen Punkt in Zukunft anzugehen, etwa durch Klima-Schulungen.

Auf der anderen Seite haben wir aber großen Einfluss auf unsere Rechenzentren und unseren Fuhrpark. Dass die Emissionen in diesen Bereichen vergleichsweise gering ausfallen, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass wir hier bewusst versuchen, Emissionen zu reduzieren.  

So besteht unser (zugegebenermaßen) eher kleiner Fuhrpark aus Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb und bei der Wahl unserer Rechenzentren haben wir uns bewusst für nachhaltige Anbieter entschieden. Mit einem PUE-Wert von 1,2 zählen beide Rechenzentren zu den energieeffizientesten ihrer Art in Europa.

Beide setzen auf nachhaltige Prozesse, mit denen die Emissionen möglichst geringgehalten werden. So arbeitet unser Rechenzentrum in München beispielsweise mit dem KyotoCooling-Verfahren, das es erlaubt zu mehr als 90% des Jahres die indirekt freie Luftkühlung ohne Kompressoreinsatz durchzuführen. Außerdem wird der Strom aus regenerativen Quellen bezogen. 

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Auch zu nicht-pandemie-Zeiten versuchen wir nur wenige Geschäftsreisen anzutreten. Sollte doch ein Flug von Nöten sein, werden die angefallenen Emissionen durch Investitionen in klimafreundliche Projekte ausgeglichen. 

Ein weiterer Weg, mit dem wir versuchen unsere Emissionen zu reduzieren ist das papierlose Büro. Vielleicht ist das in einem Softwareunternehmen leichter als in anderen Branchen, aber auch wir haben verschiedene Verträge und Unterlagen, die geteilt und unterschrieben werden müssen. Um hier die Papierflut zu bändigen, nutzen wir die Möglichkeit, Dokumente rechtssicher digital zu signieren. 

Die entstandenen Emissonen ausgleichen 

Was machen wir nun also mit den Berechnungen? Zum einen geben sie uns einen Anhaltspunkt, wo wir noch nachbessern müssen. Zum anderen bilden sie die Grundlage für unseren CO2 –Ausgleich.

Mit ClimatePartner haben wir gemeinsam ein international anerkanntes Klimaschutzprojekt für unseren Ausgleich gewählt. Um wirklich sicher zu gehen, dass alle Emissionen innerhalb der Systemgrenzen ausgeglichen werden, wird ein Zuschlag von 10% erhoben. Damit erhöhen sich die auszugleichenden CO2 –Emissionen von 51.566,49 kg auf 56.723,14 kg.

Das Projekt: Saubere Kochöfen in Ruanda

Der Nyungwe Forest Nationalpark in Südwesten von Ruanda beheimatet einen der größten Bergregenwälder in ganz Afrika. Damit bietet er eine enorme Vielfalt an verschiedensten Tier- und Pflanzenarten.

Das Problem ist allerdings, dass dieser Park auch dicht besiedelt ist und die Bevölkerung stetig wächst. So wird mehr und mehr Brennholz benötigt, was das einzigartige Ökosystem immer mehr gefährdet.

Viele Familien nutzen zum Kochen offene Drei-Steine-Feuer. Das ist nicht nur wenig nachhaltig, sondern gefährdet aufgrund der hohen Rauchentwicklung auch die Gesundheit der Menschen. Dank des Projektes werden aus lokalem Sand und Lehm effiziente und sauberere Kochöfen gefertigt.

Dieses sogenannte Canrumwe-Modell wird von einer lokalen Kooperative gefertigt und verbraucht zwei Drittel weniger Brennstoff als die herkömmliche Drei-Steine-Methode. Damit auch einkommensschwache Familien die sauberen Kochöfen nutzen können, werden sie zu sehr geringen Kosten angeboten.

So wird den Menschen eine sauberere Alternative geboten und der Holzverbrauch reduziert. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf den Seiten von ClimatePartner.

ClimatePartner clean Cooking StovesQuelle: ClimatePartner

Und was planen wir für die Zukunft?

Wir wissen, dass wir noch lange nicht am Ende unserer Reise in Richtung Klimafreundlichkeit sind. Deshalb möchten wir uns auch weiter verbessern! Wie wir aus dem Report von ClimatePartner gelernt haben, entfallen die meisten Emissionen auf das Arbeiten im Homeoffice.

Daher suchen wir aktuell nach Möglichkeiten, wie wir darauf Einfluss nehmen können. Eine Idee dafür ist es  spezielle Schulungen für unsere Kolleg:innen, in denen sie mehr zum Thema erfahren können. Außerdem werden wir noch in diesem Jahr alle Büros auf Ökostrom umstellen und bei der Suche nach neuen Standorten auf deren Energieeffizienz achten.   

Ein erster Schritt ist getan, doch es gibt noch viel Raum nach oben.

Wir freuen uns, dass wir bisher schon einiges in puncto  Nachhaltigkeit erreicht haben und unser Unternehmen als klimaneutral bezeichnen können. Trotzdem gibt es noch viel Raum für Verbesserung und wir halten Sie gerne weiter auf dem Laufenden.

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