Geht doch: Unified Commerce mit AS/400 und Co.

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Unified Commerce ist, wenn Handel automatisiert über alle Kanäle, Geschäftsprozesse und Systemgrenzen hinweg nahtlos funktioniert. Was aber, wenn dazu ERP-Klassiker wie AS/400 mit modernen Webshop-Systemen kommunizieren müssen? Dann kann vielfach mit einem zentralen Datenhub die notwendige Brücke geschlagen werden.

Damit Unified Commerce gelingen kann, braucht es auf der einen Seite als Schaufenster und Ladentheke zum Kunden moderne Webshop-Lösungen und auf der anderen leistungsfähige IT-Systeme, die die klassischen ERP-Aufgaben im Unternehmen unterstützen und so für durchgängige und effiziente Wertschöpfungsprozesse sorgen. Oft stammen beide Seiten allerdings aus unterschiedlichen Technologie-Generationen und sprechen nicht die gleiche Sprache: Webshop-Systeme wie Shopware, Adobe Commerce oder Shopify hier, ERP-Klassiker wie IBM AS/400 bzw. iSeries dort. Wie lassen sich beide Welten intelligent vernetzen, damit das volle Handelspotenzial über die Kanäle hinweg ausgeschöpft werden kann?

Warum sich Unified Commerce lohnt?

Digitaler Handel ist im B2C-Markt längst Normalität: Viele Hersteller und Händler – allen voran beispielsweise Branchen wie Bekleidung und Elektronik – nutzen daher neben dem stationären Handel in einem Direct2Customer-Modell (D2C) auch eigene Online-Kanäle, um ihre Produkte selbst an Mann und Frau zu bringen. Andere denken im Zuge der Corona-Krise darüber nach, weil sie sich breiter aufstellen und ihr Business so krisenfester machen wollen. Im B2B-Segment entwickelt sich E-Commerce langsamer, aber auch hier kann er dazu beitragen, auf einfache Weise industrielle Lieferketten beispielsweise für Standardprodukte und Ersatzteile zu automatisieren und neue Zielgruppen zu adressieren. Alle stehen vor der Herausforderung, klassische ERP-Funktionen so mit modernem E-Commerce zu verzahnen, dass die gewünschten Kanäle genutzt und mit effizienten Prozessen bedient werden können. Was braucht es, um aus einer IT-Architektur eine leistungsfähige Unified Commerce Umgebung zu machen?

Unified Commerce: Was dazu gehört

Digitaler Handel ist weit mehr als die Eröffnung oder Nutzung eines eigenen Webshops. Damit alle Online-Kanäle ebenso wie die stationären Vertriebswege effizient funktionieren können, braucht es beispielsweise auch systematisches Management von Produktdaten und -informationen, das bei ganz einfachen Merkmalen beginnt, aber – je nach Marktsegment – auch notwendige technische Spezifikationen und Zertifizierungen umfasst, und darüber hinaus konsistente markenkonforme Bilder und Produktbeschreibungen – möglicherweise in mehreren Sprachen – einschließt. Viele dieser Daten sind üblicherweise in unterschiedlichen IT-Systemen im Unternehmen verteilt. Sie müssen aus den ERP-Systemen, Buchhaltungslösungen oder Marketing-Applikationen gezogen und für automatische Produktdaten-Uploads auf Online-Portale gesammelt, umgewandelt und im gewünschten Format bereitgestellt werden.

Zentraler Datahub für Daten-Transformation bei AS/400 Systemen

Gerade für Unternehmen, die immer noch erfolgreich mit sehr altgedienten ERP-Systemen wie AS/400 bzw. iSeries arbeiten, ist es sinnvoll, für die Datenkommunikation auf Systemebene ebenso wie für das Management von Produktdaten und -informationen einen zentralen Datenhub wie den Actindo Datahub zu nutzen. Er fungiert wie eine zentrale Daten-Drehscheibe innerhalb einer IT-Architektur:

Hier werden Informationen aus den verschiedenen Systemen zentral gespeichert und mit einem mehrstufigen Daten-Mapping automatisch in benötigte Formate umgewandelt und durch weitere Daten angereichert, sodass sie einfach und in Echtzeit zur Nutzung in anderen Zielsystemen bereitstehen. Auch Daten aus AS/400- oder iSeries-Systemen lassen sich beispielsweise im CSV-Format einfach per Automatoren-Jobs in regelmäßigen Abständen über einen solchen Datenhub im- und exportieren, sodass Datenfluss und Geschäftsprozesse auf einfache Weise über alle Systeme hinweg durchgängig und weitestgehend automatisiert ablaufen können.

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Kundensegmente zielgenau mit einer gezielten Unified Commerce Strategie adressieren

Wie Unternehmen verschiedene Kundensegmente durch eine gezielte Omnichannel-Strategie erfolgreich mit ihren Produkten bedienen können, zeigt die IT-Architektur eines Actindo-Kunden:

Das Unternehmen aus der Bekleidungsbranche ist international mit mehreren Tausend stationären Points of Sale vertreten und bedient gleichzeitig eigene Online-Marken-Shops, bekannte Mode-Plattformen sowie einen B2B-Kanal für Corporate Clothing.

Die IT-Architektur für diese Omnichannel-Strategie hat im Wesentlichen drei Ebenen:

  • Zur ersten Ebene gehören Spezialsysteme wie IBM AS/400 für Produktionsunterstützung, SAP Financials für die Buchhaltung sowie Lösungen für Lagermanagement und Business Analytics.
  • Auf der mittleren Ebene sorgt der zentrale Actindo Datenhub gemeinsam mit der Unified Commerce Suite für die Aufbereitung von Daten und Prozessen für die Anbindung der Online-Kanäle. Von hier aus werden Plattformen wie Tradebyte, Zalando, Amazon und Otto direkt mit Produktdaten bestückt. Von hier aus wird auch der eigene Webshop, realisiert mit Shopware, mit Produktinfos gefüttert und für zahlreiche europäische Länder lokalisiert.
  • Ein Subshop des Mastershops fungiert zusätzlich als B2B-Plattform und erlaubt Unternehmenskunden ihr Corporate Clothing mit individueller Logo-Bestickung direkt online zu ordern.

Wenn alle Systeme auf diese Weise zusammenspielen, können die Wertschöpfungsprozesse nahtlos und automatisiert ineinandergreifen. Es entsteht Unified Commerce, der dem Kunden ebenso dient wie dem Anbieter – und in dem AS/400 und iSeries ebenso ihre Rolle spielen wie moderne Webshop-Systeme.

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